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Zahnfleischentzündungen können die Allgemeingesundheit gefährden. Herzinfarkt, Schlaganfall, Mundhöhlenkrebs können Folgen einer Parodontitis se

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Gefährliche Wechselbeziehungen von Allgemeingesundheit und Mundgesundheit

Gesund beginnt im Mund, krank sein oftmals auch. Der Aktionskreis zum Tag der Zahngesundheit weist mit dieser knappen Botschaft Zahnmediziner, Mediziner, Gesundheitspolitiker, die Krankenkassen und vor allem die Bevölkerung auf gefährliche Wechselbeziehungen von Allgemeingesundheit und Mundgesundheit hin.

Wissenschaftler sehen seit langem einen Zusammenhang von Entzündungen des Zahnhalteapparates (Parodontitis, Parodontose) und lebensbedrohlichen Ereignissen wie Herzinfarkt und Schlaganfall. Eine Zahnfleischentzündung (Gingivitis) kann den Zahnhalteapparat angreifen und ihn schleichend abbauen. Bakterien und Mikroorganismen nisten sich im Zahnfleisch ein und sorgen für eine andauernde Entzündung. Im Endeffekt können dann entzündliche Prozesse in den Blutgefäßen entstehen und die Grundlage für Gefäßverschlüsse sein.

Weitere Verbindungen werden beispielsweise auch bei Parodontitis und untergewichtigen Frühgeburten gesehen. Deshalb sind Prophylaxe und professionelle Zahnreinigung bei werdenden Müttern nicht zu unterschätzen. Die oftmals hormonell bedingte Schwangerschaftsgingivitis im zweiten Drittel der Schwangerschaft klingt normalerweise problemlos ab. Unbehandelt können sich aber auch Zahnfleischtumoren entwickeln.

Eine Wechselbeziehung scheint auch zwischen der Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) und der Parodontitis zu bestehen. Nach einer zahnärztlichen Sanierung mit Beseitigung von Parodontoseherden ist ein Diabetes oftmals viel besser einstellbar. Ist der Diabetes dagegen nicht gut eingestellt, wird eine Parodontitis gefördert.

Beziehungen zwischen Rheuma und Parodontose werden ebenfalls diskutiert. Neue Studien in den USA zeigen, dass bei Rheuma-Patienten, deren Parodontitis konsequent behandelt wird, Entzündungsmarker im Blut sinken und auch die Rheuma-Aktivität nachlässt.

Das Rauchen ist ein typischer Risikofaktor für Entzündungen des Zahnhalteapparates und des Zahnfleisches. Bei Rauchern setzt eine Parodontitis häufig früher ein als bei Nichtrauchern. Der Heilungsprozess verläuft schlechter, zumal wenn weitergeraucht wird. Die sonst typischen Anzeichen einer Parodontitis wie Anschwellen des Zahnfleisches, Rötung und Blutung fehlen. Das Zahnfleisch ist wegen der schlechteren Durchblutung blass und glatt. Häufig findet man sehr tiefe Zahnfleischtaschen und einen frühzeitig angegriffenen Kieferknochen. Außerdem verursacht Rauchen Veränderungen in der Mundschleimhaut.

Mundhöhlenkrebs ist nicht selten. Deshalb sollte, wer Stellen oder Auffälligkeiten im Mund bemerkt, die nicht innerhalb von 14 Tagen wieder verschwinden, seinen Zahnarzt aufsuchen. Verdächtige Stellen werden feingeweblich untersucht. Die Kosten werden von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen. Kostenfrei für den gesetzlich versicherten Zahnpatienten ist auch die halbjährliche zahnärztliche Untersuchung. Die professionelle Zahnreinigung, die von den Zahnärzten zweimal im Jahr empfohlen wird, muss allerdings aus eigener Tasche bezahlt werden.


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